Die Entstehung und Entwicklung der Selbsthilfegruppe für Autismus in Hildesheim
Max kennt das Gefühl nur zu gut, wenn alles zu viel wird: zu viele Menschen, zu viele Gespräche, zu viele Termine. Nach einem vollen Tag braucht er erst einmal Ruhe – das war schon in seiner Schulzeit so. Später, als er als Sozialassistent arbeitete und einen autistischen Jungen betreute, fiel ihm auf, dass er viele der Verhaltensweisen des Kindes selbst an sich bemerkte. Schließlich bekam er seine eigene Diagnose: Autismus. „Das war eine Erleichterung“, sagt er, „nach all den Jahren.“
Menschen mit Autismus haben oft Schwierigkeiten, soziale und emotionale Signale richtig zu verstehen oder selbst zu senden. Viele von ihnen wiederholen bestimmte Verhaltensmuster immer wieder und sind empfindlicher gegenüber äußeren Reizen. Max kennt diese Herausforderungen nur zu gut. Sein Alltag muss klar strukturiert sein, und er braucht viel Zeit für sich. Spontane Besuche sind für ihn undenkbar, denn alles muss geordnet ablaufen. Auch Begleitstörungen wie Depressionen und Schlafprobleme sind für ihn eine Realität, aber er hat gelernt, damit umzugehen.
Um Menschen in ähnlichen Situationen zu unterstützen und einen Ort für Austausch zu schaffen, gründete Max im April die erste Selbsthilfegruppe für Autisten in Hildesheim. Die Gruppe wuchs schnell, und schon bald nahmen über 35 Personen an den Treffen teil. Aufgrund des wachsenden Interesses entschloss sich Max, einen Verein zu gründen und suchte nach passenden Räumlichkeiten. Die Gruppe entwickelte sich zu einem Ort, an dem autistische Menschen in und um Hildesheim nicht nur Hilfe, sondern auch Freude und Aktivitäten fanden.
Unterstützung und Angebote für dich
Die Selbsthilfegruppe ermöglichte es autistischen Menschen, über ihre Alltagserfahrungen zu sprechen – egal, ob sie schon eine offizielle Diagnose hatten oder nicht. Max, der selbst noch auf einen Therapieplatz wartete, wusste genau, wie schwer es sein kann, diesen Prozess zu durchlaufen. Deswegen waren auch Menschen ohne Diagnose herzlich willkommen.
Zusätzlich zu den Gruppengesprächen organisierte Max wöchentliche Ausflüge zum Stand-Up-Paddling am Salzgittersee. In Gesprächen mit der Stadt Hildesheim arbeitete er an der Realisierung eines Paddelstegs an der Innerste. Außerdem gab es Kooperationen mit einem Fitnessstudio und einer Segelfliegergruppe, die den Mitgliedern zusätzliche Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung boten. Damit der Einstieg für neue Teilnehmer leichter fiel, gab es Untergruppen mit maximal acht Personen.
Ein neues Kapitel
Um der wachsenden Gruppe einen festen Ort zu bieten, mietete der Verein schließlich eine Wohnung in der Nähe der Pauluskirche an. Hier gab es Raum für Kochabende, entspannte Treffen und gemeinsames Beisammensein. Doch trotz all dieser positiven Entwicklungen geriet der Verein in finanzielle Schwierigkeiten und musste geschlossen werden.
Aber die Geschichte endet hier nicht. Max und sein Team setzen die Arbeit fort – jetzt im AutismusZentrum Hildesheim. Hier findest du weiterhin eine unterstützende und einladende Umgebung für Menschen mit Autismus, ihre Familien und Betreuer. Das AutismusZentrum bietet dir:
- Offene Treffpunkte:
- Regelmäßige, entspannte Treffen für Menschen mit Autismus und ihre Angehörigen.
- Eine lockere Atmosphäre, um Kontakte zu knüpfen und dich auszutauschen.
- Gemeinsame Aktivitäten:
- Verschiedene Aktivitäten und Spiele, um gemeinsam Spaß zu haben und sich zu entspannen.
- Entdecke neue Interessen und teile Hobbys mit anderen.
- Hilfestellung und Unterstützung:
- Fachkundige Betreuung und Unterstützung durch unser Team.
- Max selbst bietet persönliche Autismusberatungen an, bei denen er dir mit seiner eigenen Erfahrung und Expertise zur Seite steht.